Nis-Momme Stockmanns Der Mann der die Welt aß und Oliver Klucks Das Prinzip Meese in Berlin
Restsubjekte auf Weltflucht
von Esther Slevogt
Berlin, 10. Mai 2009. Am Anfang denkt man, es ist der Vater, dessen Existenz hier ins Trudeln gerät. Der Vater, der in Nis-Momme Stockmanns Stück "Der Mann der die Welt aß" seinen Sohn anruft und ihm erzählt, dass er sich im Schlaf ein Stück Zunge abgebissen hat. Aber bald ist klar, größer als die Probleme des Vaters, der seine beginnende Demenz durchaus im Blick hat und sie voller Verzweiflung registriert, sind die des Sohns: bei Stockmann ein namenloses Wesen Mitte Dreißig, dessen ganzes Leben eine einzige Fluchtbewegung ist: Flucht vor der Verantwortung, vor der Liebe und den Ansprüchen anderer, vor sich selbst.