Onkel Vanja - In Münster inszeniert Wolfgang Quetes seinen Tschechow texttreu
Hie Komödie, da Verzweiflung
von Kai Bremer
Münster, 1. Juni 2011. Sehen wir wirklich "Szenen aus dem Landleben", wie es der Untertitel von Anton Tschechows "Onkel Vanja" ankündigt? Als der helle, dünne Vorhang entlang der zwei vorderen Kanten der quadratischen, spitz ins Publikum ragenden Bühne zurückgezogen wird, zeigt sich eine karger, heller Raum mit hohen weißen Rückwänden. Sie geben ihrerseits den Blick durch die bis zum Boden reichenden Öffnungen auf einen dichten Wald frei. Die betonte Schlichtheit der Architektur erinnert eher an einen Bungalow mit hohen Wänden, denn an ein Landhaus. Lediglich ein paar Korbstühle und zwei Tische deuten an, dass hier auch gelebt wird und nicht nur architektonische Schönheit im Kontrast zur Natur Akzente setzt.