Heldenplatz - Salzburger Landestheater

Weil der Nazigeist weiterlebt

von Thomas Rothschild

Salzburg / Online, 6. Februar 2021. "Am liebsten würden sie / wenn sie ehrlich sind / uns auch heute genauso wie vor fünfzig Jahren / vergasen / das steckt in den Leuten / ich täusche mich nicht". An diesem Satz muss nur die Zahl korrigiert werden. "Wie vor achtzig Jahren" muss es heißen. Ansonsten hat der Befund, den Thomas Bernhard seinem Professor Robert Schuster in den Mund legt und den eine beharrliche Konvention als "Übertreibung" zu relativieren versucht, nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt.  August Zirner spricht ihn, die linke Hand in der Manteltasche, in der rechten ein verwelktes Herbstblatt, fast beschwörend zu seiner Nichte Olga, die auf der Straße bespuckt wurde, aber die Wirklichkeit nicht wahr haben möchte.

Geschichten aus dem Wiener Wald - Carl Philip von Maldeghem inszeniert in Salzburg Ödön von Horváths Volksstück

Holzschnitt-Parade

von Reinhard Kriechbaum

Salzburg, 2. Februar 2019. Wie der Zufall so spielt. Ausgerechnet nach einer fürs Kölner Theater höchst turbulenten Woche – nach Carl Philip von Maldeghems überfallsartiger Designierung als Intendant und seiner Absage am Tag acht einer gewaltigen Erregung – hatte eine Inszenierung des Nun-doch-nicht-Intendanten Premiere: im Salzburger Landestheater. In jenem Haus also, das von Maldeghem nun im zehnten Jahr leitet. In einer Stadt und einer Region, deren Politiker sich zuerst gar nicht einkriegen konnten vor Stolz, dass der Intendant große Karriere macht, und die sich am Freitag (1.2.) in einem Chor-Unisono restlos beglückt darüber zeigten, ihn doch dabehalten zu dürfen.

Anthony McCarten
Regie: Carl Philip von Maldeghem
Salzburg - 05. Februar 2016
Marie NDiaye
Regie: Carl Philip von Maldeghem
Salzburg - 05. Februar 2015
Salzburg - 15. März 2010
Salzburg - 21. November 2009
Salzburg - 07. November 2008