Theaterbrief aus Argentinien - Die Theaterszene in Buenos Aires zwischen Neuerfindung, Selbstorganisation und Überlebenswillen

In Bewegung bleiben

Theaterbrief aus São Paulo – Deutsch-brasilianische Grenzgänge

Der nahrhafte Rest

von Michael Laages

São Paulo, August 2010. In den besten Familien kommt das ja vor: zwei Kulturen, im Körper und im Kopf. Und es ist auch gar nichts Besonderes daran - die Eltern zum Beispiel von Nathalie Suck, die auf der Bühne "Fari" heißt, hatten halt mit dem Wirtschaftsboom der 60er und 70er Jahre Deutschland verlassen, um anderswo auf der Welt das kleine (und vielleicht eben etwas größere) Glück der modernen Arbeitswelt zu finden. Und so wurde der Vater Einkaufsleiter bei einem der großen deutschen Autobauer, die in Brasiliens Wirtschaftsmetropole Sao Paulo Filialen eröffneten, um von dort aus oft ganz Latein- oder Südamerika mit Autos und Zubehör zu versorgen.

Brief aus Buenos Aires - Zur Theaterarbeit von Mariano Pensotti

Drehbühne durch die Zeit

von Anne Phillips-Krug

Buenos Aires, Juni 2010. Mariano Pensottis Stück "El pasado es un animal grotesco" (Die Vergangenheit ist ein groteskes Tier) beginnt mit Szenen in Buenos Aires am 22. Juni 1999: Mario schaut sich mit seiner Freundin ihre Lieblingsszenen aus den Filmen von Jaques Demy an. Laura spricht in einem Vorort von Buenos Aires eine Abschiedsbotschaft für ihre Familie aufs Tonband, bevor sie sich mit den Ersparnissen ihres Vaters auf den Weg nach Paris macht. Pablo findet eine Kiste mit einer abgeschnittenen Hand vor seiner Tür, die sein Leben bis zum Ende beeinflussen wird, und Vicky erfährt von der zweiten Familie ihres Vaters, - mit einer ihr zum Verwechseln ähnlichen Tochter.