Phèdre(s) – Am Pariser Théâtre l'Odéon fügt Krzysztof Warlikowski rund um Isabelle Huppert "Phädra"-Versionen von Wajdi Mouawad, Sarah Kane, J.M. Coetzee und Racine zusammen
Ruinen der Lust
von Lena Schneider
Paris, 17. März 2016. Weht da, kurz vor Torschluss, dann so etwas wie Erleichterung durch den Saal des bürgerlichen Pariser Théâtre de l'Odéon? Nach drei Stunden zeitgenössischer "Phädra"-Texte, nach Wajdi Mouawad und Sarah Kane, kommt dann doch noch er zu Wort: Racine. Nach ausgiebigen Kostümwechseln, viel nackter Haut, nach zwei blonden und einer rothaarigen Perücke steht Isabelle Huppert plötzlich in schlichtem Schwarz auf der Bühne und sagt nachdenklich, zart und ohne das huppertsche Mundwinkelzucken, das sonst noch den ehrlichsten Textaufsagversuch von der Aufrichtigkeit sekundenschnell ins Spöttische stürzt, Racine-Verse auf. "A défaut de ton bras prête-moi ton épée": Wenn du mir schon nicht deinen Arm geben willst, dann gib mir wenigstens dein Schwert.
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