Theaterkritiker Henning Rischbieter ist tot
Zentralgestirn des (west)deutschen Theaters
22. Mai 2013. Wie die Website der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (22.5.2013, 22:18 Uhr) meldet, starb heute der Theaterkritiker Henning Rischbieter im Alter von 86 Jahren in Berlin.
Am 22. März 1927 in Hannover geboren, studierte Rischbieter nach Kriegsteilnahme und schwerer Verwundung, die ihn einen Arm kostete, von 1948 bis 1953 Geschichte und Germanistik in Göttingen. 1960 gründete er gemeinsam mit dem Verleger Erhard Friedrich das westdeutsche Theatermagazin Theater Heute.
Als Chefredakteur dieses Monatsblattes war Rischbieter wesentlich an der Gründung des Berliner Theatertreffens 1964 beteiligt. Rischbieter gehörte viele Jahre der Theatertreffen-Jury an, war von 1977 bis 1995 Professor für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und seit 1994 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. In diesem Jahr erhielt er den Preis des International Theatre Institute (ITI).
Henning Rischbieter veröffentlichte Monographien über die Dramatiker Bertolt Brecht, Peter Weiss und Maxim Gorki, 1983 gab er das "Theater-Lexikon" heraus, 2009 erschienen seine Erinnerungen "Schreiben Knappwurst abends Gäste".
(jnm)
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Mein letzter Besuch bei Henning, zeigte mir einen unverwüstlich begeisterten Denker, Beobachter, Schreiber. Ich trauere um Henning Rischbieter
Am Theater war ihm die Wirkung, die Botschaft jenseits des 3.Reiches, auf die breite Öffentlichkeit wichtig, daher auch die Uni internen theaterwissenschaftlichen Forschungssorgen relativ unwichtig.
Er hat sein Leben gelebt, das war gut für alle.