MA Dramaturgie jetzt auch in Leipzig

was ist denn so schlimm an einem dramaturgie-master? sollen die leipziger doch sowas einrichten, wenn sie wollen. den zukünftigen dramaturgen kann sowas nur helfen. ist doch egal ob das die busch auch hat oder nicht. und nicht jede idee aus berlin ist gleich hip und angesagt, sondern ist zuerst einmal eine idee. eine hochschule ist ja nicht dafür da ein "profil" zu entwickeln, sondern dafür leute zu bilden, in diesem fall dramaturgen.

Die Leipziger Hochschule hat schon seit den 90er Jahren einen Dramaturgie-Studiengang, erst auf Diplom, dann mit der Umstellung auf Bachelor ... Also ein Master ist doch eine sinnvolle Ergänzung und wird seit knapp 5 Jahren vorbereitet. Kopie ist das nicht.

Naivität ist etwas Schönes. Aber die Vorstellung, dass in Leipzig Leute sitzen, die bei Facebook von einem Masterstudiengang für Dramaturgie in Berlin lesen und dann ganz ganz schnell nachziehen und in einer Woche das gleiche Angebot aus dem Hut zaubern, ist einfach zu schön und leider, wie auch schon gleich von aufmerksamen Nachtkritiklesern bemerkt, komplett unzutreffend. Als Mitentwickler des neuen Leipziger Studiengangs möchte ich noch folgendes ergänzen: Der seit Jahren geplante Leipziger Dramaturgie Master, der jetzt endlich alle verwaltungstechnischen Hürden genommen hat, setzt in bewußter Abgrenzung zu den grassierenden Verschulungstendenzen auch an Kunsthochschulen auf die Selbstständigkeit der Studierenden bei gleichzeitiger intensiver individueller Betreuung. Leute, die ein theoretisches oder ein praktisches Defizit haben, können in Leipzig zielgerichtet und interessengeleitet ein weitgehend selbstbestimmtes Studium absolvieren, während Berlin einen streng produktionsdramaturgisch ausgerichteten Studiengang anbietet als eine Art Wurmfortsatz der Regieausbildung, der ansonsten in vielen Punkten dem Bachelor Dramaturgie entspricht, wie er in Leipzig schon seit 2 Jahren erprobt wird. Der neue Leipziger Master ist dagegen ein reines Aufbaustudium für erfahrene theater- und/oder medienaffine Menschen, die sich wahlweise das theoretische Wissen, das ihnen in ihrer Theaterpraxis fehlt, aneignen, oder – alternativ – wenn sie als Theoretiker den Sprung in die Praxis noch mehr oder weniger vor sich haben, dieses Studium nutzen können, um künstlerische Projekte zu verwirklichen - in oder außerhalb der Hochschule. Ein Studiengang also, der sich z. B. durchaus auch für Regisseure eignet, die zwar ihr Handwerk beherrschen aber nicht richtig wissen, was sie damit anfangen sollen, weil es ihnen an Theorie und Reflexion mangelt (das soll’s ja geben), wie auf der anderen Seite auch für Philosophen und Wissenschaftler, denen es an künstlerischer Erfahrung fehlt, wodurch ihnen der Zugang zur Praxis verstellt ist. Es handelt sich also beim Berliner und beim zweisträngigen Leipziger Masterstudiengang um zwei (genauer gesagt, sogar um drei) grundverschiedene Studienangebote (die sich sinnvoll ergänzen). Hinzu kommt, dass in Leipzig nicht nur Theaterdramaturgie sondern auch Medien- oder Musikdramaturgie als Schwerpunkt gewählt werden können. Für aktuelle und zutreffende Informationen siehe "Leipziger Dramaturgie" bei facebook.

...ja... bla bla... dieses ganze intellektuelle Gerede ist so typisch... theatral..das es schreit... schauspiel, theater... kunst ist leben, da hilft auch kein MASTER ....was zählt ist, rafft man den stoff, kann man dies ins heutige übertragen, wie wird dies verständlich gemacht..etc.pp-
theoritisch ist alles machbar...Setzen wir es in die Praxis um...scheitern wir meist an Theatergewerke die rein garnichts mehr mit dem Stoff zu tun haben.

PROST
:-)

@ 6:
"Leute, die ein theoretisches oder ein praktisches Defizit haben" - das klingt, mit Verlaub, ein bißchen nach Kleinkinderbewahranstalt.

"Der neue Leipziger Master ist dagegen ein reines Aufbaustudium für erfahrene theater- und/oder medienaffine Menschen, die (...) wenn sie als Theoretiker den Sprung in die Praxis noch mehr oder weniger vor sich haben, dieses Studium nutzen können, um künstlerische Projekte zu verwirklichen - in oder außerhalb der Hochschule." Ach so, eine Art sozial abgesichertes und s(ti)spendiertes Elternjahr also.
Was es nicht alles gibt.