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Vaclav Havel ist tot

Schlüsselfigur

18. Dezember 2011. Wie unter anderem die FAZ meldet, ist der frühere tschechische Präsident und Autor Vaclav Havel heute morgen im Alter von 75 Jahren gestorben.

Havel war von 1989 bis 1993 Präsident der damaligen Tschechoslowakei, anschließend bis 2003 Staatsoberhaupt der neu gegründeten Tschechischen Republik. Vor und nach seiner politischen Tätigkeit trat er als Theaterautor in Erscheinung. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Das Gartenfest (1963) und "Erschwerte Möglichkeit der Konzentration" (1968). Sein letztes Stück "Odcházení" (= Abgang) wurde 2008 in Prag uraufgeführt.

Für seine politischen und literarischen Verdienste wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Friedenspreis des deutschen Buchhandels und der Aachener Karlspreis.

Während der kommunistischen Ära in der Tschechoslowakei meldete Havel sich immer wieder mit regimekritischen Äußerungen zu Wort. Im Zuge der Niederschlagung des Prager Frühlings wurde er als Schlüsselfigur des gewaltlosen Aufstands dreimal verhaftet und verbrachte insgesamt fünf Jahre im Gefängnis. Infolge der Gefängnisaufenthalte litt er unter einer chronischen Atemwegserkrankung.

(FAZ/ sd)

Eine enge Freundschaft verband Havel mit dem unlängst verstorbenen langjährigen Leiter des Rowohlt Theaterverlags Klaus Junker, der Havels Texte seinerzeit aus der CSSR schmuggelte und im Westen verlegte.

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Kommentare  
#1 Vaclav Havel gestorben: einer, der versuchte, in der Wahrheit zu lebenEva-Maria Otte 2011-12-18 23:40
Schade, dass er nicht mehr da ist. Da war einer, der wirklich versuchte, in der Wahrheit zu leben. Obwohl und trotzdem. Als Poet und als Politiker.
#2 Vaclav Havel: unvergessenHoffmann 2011-12-19 17:07
Vor Jahrzehnten sah ich "Das Gartenfest" in einer guten Inszenierung. Es wird mir immer unvergessen bleiben, ebenso wie Vaclav Havel.
#3 Vaclav Havel: unvergesslichC.Krauß 2011-12-24 19:17
Unvergeßlich: Die Havel-Uraufführungen im Akademietheater Wien in den Achtziger Jahren, darunter "Das Berghotel" in der Inszenierung von Peter Palitzsch und im Bühnenraum von Herbert Kapplmüller.
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