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Thomas Hürliman erhält den Ludwig-Mülheims Preis für religiöse Dramatik 2011

Erneuerer christlicher Tradition

Berlin, 7. Oktober 2011. Der mit 25.000 Euro dotierte Ludwig-Mülheims-Preis für religiöse Dramatik wird in diesem Jahr an den 1950 in Zug in der Schweiz geborenen Schriftsteller Thomas Hürlimann verliehen.

Wie es in der Pressemitteilung des Fischer Verlags heißt, würdigt die Jury hier "ein formal vielfältiges Bühnenwerk mit strengem ästhetischen Anspruch, in dem der Autor drei Jahrzehnte hindurch religiöse Sinngehalte aufgegriffen und in komplexe Resonanzräume überführt habe. In seinen beiden "Einsiedler Welttheatern" sei ihm die eigenwillige Erneuerung der Tradition einer zentralen Gestalt des christlichen Dramas gelungen. Ein konkretes Dorf vermöge hier den ganzen Kosmos mit seinem zeitlosen Zusammenhang des Werden und Vergehens sichtbar zu machen. Zugleich werde es zum Ort, in dem sich die Brüchigkeit des Paradigmas der westlichen Moderne spiegle. Diese Stücke zeigten, dass und wie für Thomas Hürlimann Literatur, und zumal das Theater, immer auch Einübung in die menschliche Kontingenz sei – sowie die verborgene Hoffnung auf deren Verwandlung."

Die Preisverleihung wird am 20. November 2011 im Saal des Deutschen Theaters Berlin durch den Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Prof. Dr. Gottfried Honnefelder vorgenommen. Die Laudatio hält Volker Hesse, der ehemalige Intendant des Berliner Maxim-Gorki-Theaters und Regisseur der beiden "Einsiedler Welttheater".

Der 1991 ins Leben gerufene, auf einer privaten Stiftung beruhende Ludwig-Mülheims-Preis für religiöse Dramatik wird damit nach einer langen Pause wieder vergeben. Bisherige Preisträger waren Tankred Dorst (1991), Christoph Hein (1992) und Gerlind Reinshagen (1993).

(Fischer Verlag / chr)

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