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Nominierungen für den FAUST-Theaterpreis, Auszeichnung für Wilfried Minks und Landesbühnen
Spielräume, Wegweisendes, Wandertheater
15. September 2010. Wie der Deutsche Bühnenverein mitteilt, findet die Verleihung der zum fünften Mal vergebenen FAUST-Theaterpreise am 27. November 2010 im Aalto-Theater Essen im Rahmen von RUHR.2010 statt. Der FAUST wird vom Deutschen Bühnenverein gemeinsam mit den Bundesländern, der Kulturstiftung der Länder und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergeben und versteht sich als "nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. (...) Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist."
Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste wird die Preisträger aus den Nominierten für die folgenden acht Kategorien auswählen:
Regie Schauspiel
Thomas Ostermeier: Dämonen (Schaubühne am Lehniner Platz Berlin)
Jan Steinbach: "Stella" (Landesbühne Niedersachsen Nord Wilhelmshaven)
Roger Vontobel: Don Carlos (Staatsschauspiel Dresden)
Darstellerische Leistung Schauspiel
Paul Herwig als Pinneberg in Kleiner Mann - was nun? (Münchner Kammerspiele)
Nina Hoss als Eva Kahmer in Öl (Deutsches Theater Berlin)
Sophie Rois als Manuela in Mädchen in Uniform - Wege aus der Selbstverwirklichung (Deutsches Schauspielhaus Hamburg)
Regie Musiktheater
Claus Guth: "Daphne" (Städtische Bühnen Frankfurt am Main)
Immo Karaman: "Doctor Atomic" (Saarländisches Staatstheater Saarbrücken)
Andrea Moses: "Lohengrin" (Anhaltisches Theater Dessau)
Sängerdarsteller-Leistung Musiktheater
Anja Harteros als Elsa in "Lohengrin" (Bayerische Staatsoper München)
Johannes Martin Kränzle als Beckmesser in "Die Meistersinger von Nürnberg" (Bühnen der Stadt Köln)
Eva-Maria Westbroek als Jenufa in "Jenufa", Bayerische Staatsoper München
Choreografie
Jiří Kylián: "Zugvögel" (Bayerisches Staatsballett München)
Constanza Macras: Megalopolis (Schaubühne am Lehniner Platz Berlin / Constanza Macras|Dorkypark + Europäisches Zentrum der Künste Hellerau / MESS Sarajevo)
Jörg Mannes: "Gefährliche Liebschaften" (Niedersächsisches Staatstheater Hannover)
Darstellerische Leistung Tanz
Otto Bubeníček als Orpheus in "Orpheus" (Hamburg Ballett John Neumeier)
Denis Piza als Valmont in "Gefährliche Liebschaften" (Niedersächsisches Staatstheater
Hannover)
Richard Siegal in "Logobi 05", (Kampnagel Hamburg + Gintersdorfer/Klaßen / FFT Düsseldorf / Sophiensaele Berlin / Ringlokschuppen Mülheim / Something Raw Festival Amsterdam)
Regie Kinder- und Jugendtheater
Markus Bothe: "Roter Ritter Parzival" (Städtische Bühnen Frankfurt am Main)
Grazyna Kania: "Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen" (Theater an der Parkaue Berlin)
Alexander Riemenschneider: "Von Mäusen und Menschen" (Deutsches Schauspielhaus Hamburg)
Ausstattung Kostüm/Bühne
Thomas Dreißigacker/Maria Roers für die Gesamtausstattung von Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen (Bühnen der Stadt Köln)
Wolfgang Gussmann für die Gesamtausstattung von "Moses und Aron" (Ruhrtriennale Bochum)
Kaspar Zwimpfer für das Bühnenbild zu "Peter Grimes" (Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg)
Darüber hinaus werden zwei weitere Auszeichnungen vergeben, deren Preisträger bereits feststehen: Den Preis für das Lebenswerk erhält der Bühnenbildner und Regisseur Wilfried Minks, der als "einer der herausragenden ästhetischen Erneuerer im Bereich Bühnenbild" gewürdigt wird. "Er schuf Spielräume, die integraler Bestandteil der Inszenierung wurden. Seine interdisziplinäre Herangehensweise an die Bühnenkunst durch den Zusammenschluss von Bildender Kunst und Theater war und ist wegweisend für einen ganz neuen Umgang immer neuer Generationen von Bühnenbildnern mit dem Medium Theater." Minks habe wesentlich dazu beigetragen hat, "das Handwerk des Bühnenbildners als eigenständige Kunst zu emanzipieren" und sei stets dem Grundsatz gefolgt, "ein Theatererlebnis für alle Sinne herzustellen und Räume für Schauspieler zu schaffen".
Der Preis des Präsidenten geht an die 24 deutschen Landesbühnen als "unverzichtbare Theatervermittler fernab der großen Städte". Sie reisten als "Wandertheater" in Städte und Dörfer ohne eigenes Theater und leisteten "mit dem klaren kulturpolitischen Auftrag, ihre gesamte Region zu bespielen, und ihrer künstlerischen Arbeit (...) einen entscheidenden Beitrag zur Vielfalt der deutschen Theaterlandschaft". Gewürdigt werden die Landesbühnen außerdem für ihren "unermüdlichen Einsatz für Identitätsstiftung und den lebendige Austausch zwischen Künstlern und Publikum" und ihre Arbeit mit Jugendlichen und Nachwuchskünstlern. "Sie sind beispielhaft für leidenschaftliches Theater, das mehr als nur ein Spiegel der Gesellschaft sein will."
(Deutscher Bühnenverein / ape)
Dies waren die FAUST-Preisträger 2009.
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ach verdammich, ist denen sonst nichts blöderes eingefallen?
herzlichen glückwunsch schon mal der bayrischen staatsoper. wurde ja sonst nichts anderes nominiert im bereich "musik".
und wer bitte ist auf die idee gekommen, "stella" zu nominieren? geht's denn noch absurder? damit von allem was dabei ist, von der hauptstadt bis ins letzte provinznest, damit bloß nicht der metropolenvorwurf aufkommt?
stampft den FAUST doch einfach ein. das ding ist genauso belanglos und ideenlos wie das theatertreffen.
was an der auswahl ist denn bitteschön WEGWEISEND? ich lach mich tot.
Dir kann geholfen werden: STELLA läuft am 6. Oktober als Gastspiel im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.
Und auch für alle Wutzelmutze wäre das eine gute Gelegenheit, sich weiterzubilden, da ihnen offensichtlich die Fahrt nach Wilhelmshaven zu beschwerlich ist.
Bis bald in Hamburg.
Torben Schumacher
Pressesprecher Landesbühne
Warum soll denn so eine "Stella" nichts sein, ist Wilhelmshaven jetzt
schon eine Art "Vorausstempel für fehlende Qualität": dann wird es Zeit, daß ich das genauer erfahre, ... ist nicht eben weit von Kiel weg und könnte demnächst anstehen: helfen Sie mir, warum es sich nicht lohnen soll, pauschal ??
@ 5
"Leider" arbeite ich am 6. Oktober, wo Sie in HH gastieren - und das auch noch am angeblich bedeutungslosen Deutschen Schauspielhaus ...-, allerdings kann ich, wie ich in diesem Zusammenhang gerade sehe, heute den "Don Carlos" von Vontobel wahr-
nehmen: der war einerseits seinerzeit hochgelobt, andererseits hieß es in ungefähr "dritter Aufguß", wundert mich geradezu, daß das jetzt bei den Kommentaren noch garnicht wieder aufgewärmt wurde.
Ist eh besser, wenn jetzt zu Beginn der Spielzeit wieder die Stücke und Inszenierungen selbst in den Vordergrund rücken würden, auch hier bei nachtkritik de.-Kommentaren (welch ein Überhang bei den "anderen Themen" ...), finde ich: Leute, die Spielzeit hat be-
gonnen, schon mitgekriegt ?!
Wenn es schon regnet, mit den Stückansetzungen und dem Kartenbekommen hatte ich wirklich ein irres Glück in diesem Sachsenurlaub: da paßt wirklich ein Glied ins andere; wenn das Stadttheater so obsolet wäre, wie hier manchmal getan wird, wäre dergleichen "kleines Zuschauerglück" wohl kaum möglich..
daß eine Auszeichnung dieser geschlossen starken Ensembleinszenierung
durchaus verdient wäre; die "Stella" hat auf jeden Fall Konkurrenz.
Nicht ganz von ungefähr hat Dresden auch zwei Nominierungen bei der
TH-Jahresumfrage zur Gesamtleistung eines Theaters erhalten !!
das ist im grund
der herren eigne zeit
in dem die geister sich bespiegeln