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Leitung des Moskauer Gogol-Zentrums ausgetauscht
30. Juni 2022. Medienberichten zufolge ist die Leitung des Moskauer Gogol-Zentrums ausgetauscht und das Theater umbenannt worden. Laut einem Artikel auf der Website der franzöischen Zeitung Le Figaro soll das Theater wieder Dramatisches Theater Nikolai Gogol heißen.
Der im Exil lebende Regisseur Kirill Serebrennikow, von 2012 bis 2020 Intendant des Gogol-Zentrums, bezeichnete den Leitungswechsel auf seinem Telegram-Kanal als "Mord" an dem Theater und bringt ihn mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung. "Sie haben beschlossen, das Theater zu schließen. Wegen seiner Haltung, wegen seiner Ehrlichkeit. Dafür, dass es versucht hat, frei zu sein. Dafür, dass die Schauspieler, die gegen den Krieg protestieren, seit all den Monaten, die der Krieg andauert, keine Verbeugungen mehr machen, sondern jede Vorstellung mit dem Bild einer Taube beenden", so Serebrennikow. Das Gogol-Zentrum gilt als Heimstätte der theatralen Avantgarde in Russland.
(Le Figaro / miwo)
Update
4. Juli 2022. Einem Bericht des Spiegel zufolge ist die "Zerstörung des Gogol-Zentrums" Teil einer "neuen Welle der Unterdrückung in Kultur und Bildung", die die russische Regierung in der vergangenen Woche gegen liberale Hochschullehrer:innen, Forscher:innen und Kulturschaffende eingeleitet hat. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, kündigte das Moskauer Kulturministerium auch die Entlassung der künstlerischen Leiter zweier weiterer großer Moskauer Theater an, namentlich des Sowremennik und der Schule für modernes Drama. Mehr dazu in unserer Medienschau.
(Der Spiegel / cwa)
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