Medienschau: Die Deutsche Bühne – Offener Brief russischer Kulturvertreter:innen
10. März 2022. Die Deutsche Bühne meldet die Veröffentlichung eines Offenen Briefes russischer Künstler:innen, der sich gegen den Krieg in der Ukraine richtet.
Der Offene Brief mit dem Titel "Nein zum Krieg!" sei bereits in der vergangenen Woche auf der Seite der russischen Kulturzeitschrift Spectate veröffentlicht worden, wurde aufgrund des am 04. März verabschiedeten Gesetzes, das gegen den Krieg gerichtete Verlautbarungen unter Strafe stellt, jedoch "zur Sicherheit aller Unterzeichner" verborgen, um Geld- oder Freiheitsstrafen zu vermeiden. Die "Die Deutsche Bühne" bezeichnet ihn als ein wichtiges "Dokument couragierten Widerspruchs in einer Dikatatur".
"Spezielle Militäroperation"
Das Dokument wurde von 18.000 Vertreter:innen von Kultur und Kunst aus der Russischen Föderation unterschrieben und verurteilt den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der in Russland "auf Wunsch des Staates" nur "spezielle Militäroperation" genannt werden darf. Der Brief beschreibt das Geschehen als eine "schreckliche Tragödie für Ukrainer und Russen gleichermaßen". Es bringe enorme Verluste an Menschenleben mit sich und werde Russland in die völlige internationale Isolation führen.
Die dadurch entstehenden Folgen für den russischen Kunst- und Kulturbereich werden benannt und als irreparabel bewertet: "Alles, was in den letzten 30 Jahren im Kulturbereich erreicht wurde, steht nun auf dem Spiel: Alle internationalen Verbindungen werden gekappt, private oder öffentliche Kultureinrichtungen werden eingemottet und Partnerschaften mit anderen Ländern werden ausgesetzt. [...] Unter diesen Bedingungen wird es praktisch unmöglich sein, sich mit Kultur und Kunst zu beschäftigen."
Die Unterzeichner:innen bringen ihre uneingeschränkte Solidarität mit dem ukrainischen Volk zum Ausdruck und fordern einen sofortigen Stopp aller Militäraktionen, sowie die Aufnahme von Friedensverhandlungen.
(Die Deutsche Bühne / ska)
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