Medienschau: SZ – Kirill Serebrennikow in Hamburg
Schweigen in der Zwangslage
Schweigen in der Zwangslage
19. Januar 2022. Till Briegleb von der Süddeutschen Zeitung hat den russischen Regisseur Kirill Serebrennikow auf den Gängen des Thalia-Theaters gefragt, weshalb er für seine Produktion "Der Schwarze Mönch" überraschend nach Hamburg ausreisen durfte. In Zeiten der Spannungen zwischen Russland und dem Westen "ein Akt kulturellen Tauwetters"?
Aber Serebrennikow halte sich bedeckt und zeige sichtlich kein "Interesse zu eskalieren", so Briegleb. "Es wäre absurd, Serebrennikows Schweigen als Kuschen vor der Staatsgewalt zu interpretieren", schreibt Briegleb. "In der Zwangslage, in der er sich befindet, ist persönliches Abwägen der Vor- und Nachteile einer Konfrontation gesunde Selbsterhaltungsmoral." Und im Reden über den mit Wahrheit und Lüge ringenden Protagonisten der Tschechow-Novelle "Der Schwarze Mönch" steckt für den Theaterkritiker ohnehin genug "Selbstbeschreibung Serebrennikows" und eine "verschlüsselte Antwort" auf die politische Frage.
(Süddeutsche Zeitung / chr)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
meldungen >
- 20. Januar 2023 Löwen der Theaterbiennale Venedig 2023
- 20. Januar 2023 Schauspieler Werner Riemann gestorben
- 20. Januar 2023 NRW-Haus unterstützt Theater-Wiederaufbau in Beirut
- 20. Januar 2023 Defizit beim Sorbischen National-Ensemble
- 20. Januar 2023 Parchim plant Theater-Neueröffnung für Mai 2023
- 18. Januar 2023 Kleist-Förderpreis an Elisabeth Pape