Presseschau vom 1. Oktober 2016 – Die Märkische Allgemeine Zeitung über interne Kritik am Potsdamer Intendanten Tobias Wellemeyer
Diskussionskultur hinter den Kulissen
Diskussionskultur hinter den Kulissen
4. Oktober 2016. Die von der Märkischen Allgemeinen Zeitung angestoßene Debatte über den Führungs- und Kommunikationsstil des Intendanten am Potsdamer Hans Otto Theater, Tobias Wellemeyer, zieht weitere Kreise. In den Potsdamer Nachrichten wird der Schauspieler Axel Sichrovsky interviewt, der 2014 gemeinsam mit Kolleg*innen aus dem Schauspiel-Ensemble einen Protestbrief an Wellemeyer verfasst hatte. Derweil verteidigt der Stefan Otteni, der schon mehrfach als Gastegisseur in Potsdam gearbeitet hat, den Intendanten Wellemeyer. Lesen Sie die Zusammenfassungen.
Karim Saab in der Märkischen Allgemeinen Zeitung kritisiert Tobias Wellemeyer | Wellemeyer reagiert, das Ensemble springt ihm bei, die Grünen wollen reden | Gastregisseur Stefan Otteni verteidigt Wellemeyer | Der ehemalige Potsdamer Schauspieler Axel Sichrovsky spricht über den Protest-Brief des Ensembles von 2014
Der Stein des Anstoßes
1. Oktober 2016. In Potsdam gerät der regieführende Intendant des Hans Otto Theaters (HOT) Tobias Wellemeyer (im Amt seit 2009) für seinen Leitungsstil in die Kritik. In einer längeren Abrechnung mit der Intendanz Wellemeyer, die auch der künstlerischen Arbeit des Hauses ein vergleichsweise schlechtes Zeugnis ausstellt, berichtet Karim Saab für die Märkische Allgemeine Zeitung (28.9.2016) über einen Protestbrief des Ensembles an den Theaterleiter.
Darin beklagten Schauspieler, dass sie "wenig in die Entscheidungen und Planungen eingebunden und nur sehr lückenhaft über diese informiert" werden, wie Saab aus dem Brief zitiert. Die Schauspieler forderten mehr Mitsprache in Fragen der inhaltlichen und thematischen Ausrichtung und der Besetzungspläne des Theaters.
Weinend aus dem Chefzimmer
Weiter wird direkt aus dem Ensemble-Brief zitiert: "Auf unseren Bühnen setzen wir uns Abend für Abend für Werte wie Offenheit, Verständnis, Einfühlungsvermögen, Toleranz, Transparenz, Achtung vor dem Nächsten, und immer und immer wieder für Kommunikation, Austausch, Dialog, für eine ehrliche, offene Auseinandersetzung und eine respektvolle, demokratische Diskussionskultur ein... Innerbetrieblich sind dies aber genau die Qualitäten, welche wir am meisten vermissen."
Der Überbringer der Botschaft, Ensemble-Sprecher Axel Sichrovsky, sei von Tobias Wellemeyer aus dem Beschäftigungsverhältnis entlassen worden. Über die Reaktionen auf den Brief heißt es weiter: "Aus mehreren Quellen hat die MAZ erfahren, dass Wellemeyer gebrüllt und getobt habe. Statt eine Versammlung einzuberufen, wurden einzelne Schauspieler zu Einzelgesprächen zitiert. Einige verließen das Chefzimmer weinend." Indirekt sei ihnen mit Kündigung gedroht worden. Bereits vor zwei Jahren habe Wellemeyer in einem innerbetrieblichen Machtkampf den alten Betriebsrat ausgehebelt und einen neuen gewählt, "der dem Intendanten weniger kritisch gegenübersteht".
Erwiderung: Das HOT steht hinter seinem Intendanten
In seiner Reaktion auf den Artikel tritt Tobias Wellemeyer ebenfalls in der MAZ (29.9.2016) der Darstellung "mit Nachdruck" entgegen: "Der Beitrag möchte mir ein Weltbild unterstellen, in dem 'überall angestaute Wut, stille Verbitterung und apokalyptische Abgründe lauern', und suggeriert, die Theaterarbeit des Hans-Otto-Theaters sei ein Spiegel meiner privaten Befindlichkeiten." Wellemeyers Statement wird von einer Erwiderung des Ensembles flankiert, "bei der allerdings unklar bleibt, wer darin für wen spricht", wie die MAZ anmerkt: Karim Saabs "scheinbar besorgte Recherche", heißt es in der Stellungnahme des Ensembles (das auf der HOT-Website veröffentlicht ist), "verfolgt deutlich erkennbar nichts anderes als die Absetzung des Intendanten, einen Wechsel der künstlerischen Linie des Hauses und einen daraus folgenden Wechsel des Schauspielensembles. Das Ensemble des HOT steht hinter seinem Intendanten Tobias Wellemeyer."
Das Potsdamer Rathaus wolle die Ereignisse derzeit nicht kommentieren. Die Grünen beabsichtigten aber, "in der nächsten Stadtverordnetenversammlung einen Workshop zur Zukunft des HOT" vorzuschlagen. "Der Workshop sei auch mit Blick auf die zum Jahreswechsel anstehende Entscheidung über eine Vertragsverlängerung für Wellemeyer wichtig", wird Janny Armbruster, die für die Partei im Kulturausschuss sitzt, wiedergegeben.
(chr)
Gastregisseur Stefan Otteni verteidigt Wellemeyer
4. Oktober 2016. In einem Offenen Brief an die Märkische Zeitung und andere, darunter auch an nachtkritik.de, schreibt der Regisseur Stefan Otteni, ihn erstaune die "persönliche Diffamierung des Intendanten Tobias Wellemeyer" durch die Märkische Allgemeine. Er, Otteni, arbeite als Gastregisseur seit fünf Jahren am Hans-Otto-Theater - "auch wegen der guten Arbeitsatmosphäre". Das Ensemble sei "wacher und offener als viele andere in Deutschland". Die Schauspieler begegneten ihm in den Proben "nicht als geknechtete Opfer eines Despoten sondern als klare, selbstbestimmte, politische Künstler, die sehr auf Teamwork setzen". Otteni erlebe Wellemeyer als "schwerblütigen aber umso herzlicheren und verlässlichen Arbeitspartner", als Gast schätze er die "klaren Worte" die Wellemeyer zu Ottenis Arbeit finde. Der Spagat Wellemeyers und seines Teams zwischen populären Stoffen und mutigen Ansetzungen wie Tellkamps "Eisvogel" oder "Die Wiedervereinigung der beiden Koreas" auf der Großen Bühne verdiene "Respekt statt Häme".
Der ehemalige Potsdamer Schauspieler Axel Sichrovsky spricht über den Brief des Ensembles
4. Oktober 2016. Ariane Lemme interviewt in den Potsdamer Neuesten Nachrichten (1.10.2016) den Schauspieler Axel Sichrovsky, der von 2012 bis 2014 am Hans Otto Theater engagiert war. Sichrovsky hatte mit anderen Ensemble-Mitgliedern des Hans Otto Theaters den in der Märkischen Allgemeinen zitierten Protestbrief an den Intendanten Tobias Wellemeyer geschrieben. Im Interview spricht Sichrovsky über die Debatte - und die Gründe für den Brief.
Der Protestbrief sei bereits im Zusammenhang mit der Arbeit an der von Wellemeyer inszenierten "Komödie der Verführung" (Premiere 6. Juni 2014) entstanden. Im Ensemble habe das Gefühl geherrscht, es gäbe "kaum Kommunikation zwischen Ensemble und Leitung gab, keine wirkliche Kultur der Auseinandersetzung". Kritik und Anregungen der Schauspieler seien "oft harsch abgebügelt" worden.
Dieses Problem sei "nicht typisch für das HOT". Drei Viertel des Ensembles habe in "einen Dialog eintreten" wollen. Auf den Brief habe es keinerlei Stellungnahme gegeben, "keine Reaktion, nichts".
Wellemeyer habe zwar immer ein offenes Ohr für private Sorgen seiner Schauspieler, aber er habe "massives Misstrauen Gruppen gegenüber, die sich kritisch äußern". Da werde "ganz schnell ein Putsch oder eine Revolution gesehent". Doch auch das sei nicht "potsdam-spezifisch".
Eine der Hauptthesen des Briefes sei gewesen: "Ein Ensemble, das politisch und gesellschaftlich relevant sein will, ist nur glaubhaft, wenn es einbezogen wird." Auch Zuschauer litten unter diesem Gefühl, dass die aktuellen Themen, die auf der Bühne verhandelt würden, übergestülpt wirkten. Nicht nur am HOT spüre er, Sichrovsky, diese Diskrepanz zwischen dem Anspruch, den das Theater nach außen formuliere, und der innerbetrieblichen Struktur. "Es genügt nicht, einen Stoff zu nehmen, dessen Inhalt wichtig und relevant ist. Die ganze Struktur des Hauses, die Machart, die ästhetische Form – das alles muss es auch sein, auch das muss an die heutige Zeit angebunden sein. Es funktioniert einfach nicht, wenn ein Haus innen höchst feudal aufgebaut ist und das Prinzip offene Gesellschaft nur nach außen lebt."
Einige Wochen nach der Übergabe des Briefes sei Sichrovsky gekündigt worden, zu den Gründen wolle er sich nicht näher äußern. Inzwischen aber habe er den Eindruck, dass sich in Potsdam Dinge zum Positiven veränderten. Das Verhältnis zwischen Leitung und Ensemble sei sicher besser, als es damals vor dem Brief gewesen sei. Wellemeyer sei zur ersten bundesweiten Ensemble-Versammlung gereist, auch das sei ein deutliches Zeichen.
(jnm)
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Ein Theaterkritiker eines Potsdamer Lokalblatts hat einen investigativen Journalisten in sich entdeckt.
Das bisher dokumentierte Niveau seiner Bemühungen beweist allerdings nur, daß sich seine Unfähigkeit nicht allein auf das Gebiet der Theaterkritik beschränkt.
Sensationelle Recherchen in der eigenen Redaktion werden demnächst enthüllen, daß man "Henrik Ibsen" tatsächlich nicht mit "p" schreibt.
Potsdam zittert!!!
www.hansottotheater.de/download/3968/stellungnahme_des_ensembles.pdf
Denn genau so scheint es zu sein?
Herr Saab verweist in seinem Artikel auf den langen Arm des Preussentums, der Nazi- und der SED-Diktatur, deren Ausdünstungen noch heute in die Gesellschaft und Politik hineinmetastasieren-- trefflich und profunde recherchiert; deshalb bedient er sich auch seit Jahren dieser Methoden, um sich genüsslich am HOT einen Popanz aufzubauen, den er dann auf infame Art und Weise niederknüppeln kann.... Gottseidank ist dieser Form von Demagogie noch nie ein langer Odem beschieden gewesen, und das HOT hat sich angemessen auf allen Ebenen geäußert, ohne sich zu veräußern. Da bilde sich ein jeder selbst seine Meinung,
der noch über den Tellerrand sehen möchte!
Nehmen wir doch einfach mal an, es handele sich bei einem Ensemble um ein aus unterschiedlichen Meinungen und Haltungen zusammengesetztes Kollektiv.
So viele unterschiedliche Individualitäten!
Das mag nach außen hin als "Schwäche" ausgelegt werden. vor allem von denjenigen, die jetzt versuchen, einen Keil in das Ensemble zu treiben, ich denke aber es handelt sich eher um eine Stärke, so lange es ein Ensemble aushalten kann, in sich unterschiedlicher Meinung zu sein.
Ich persönlich würde eher einer Gruppe misstrauen, die mit EINER Meinung für alle spricht.
Wir feiern heute zwar den "Tag der Einheit," aber die Tage der Einheitsmeinung sind in diesem Land glücklicherweise doch seit geraumer Zeit vorüber.
Trotzdem handelt es sich um ein von der Pressestelle des HOT herausgegebenes Schreiben und nicht um ein Ensemble-Schreiben, das durch die Pressestelle weitergeleitet wurde Zwar sind das bürokratische Vorgänge, jedoch führen Ungenauigkeiten in diesen zu erheblichen kommunikativen Irritationen auf dem Weg an die Öffentlichkeit. Weil das eigentlich jeder in seinem tiefsten Inneren weiß, werden solche Irritationen heute auch oft genutzt, um bei den Medien, die für Informationsverbreitung in der Öffentlichkeit verantwortlich sind, eine Aufmerksamkeit zu erzielen, die man eben ohne die "Autorität" "Pressestelle" erfahrungsgewmäß nicht erreichen würde. In der Tat befördern solche Ungenauigkeiten in Sekretariaten eine PR-Haltung, die möglicherweise bewusst "leaks" schafft?? Oder schaffen möchte??? Das zerstört Vertrauen in die Medien erheblich. Bei denen, die durch sie informiert werden wollen ebenso wie bei denen, die mit ihrer Hilfe informieren wollen.
Es ist erheblich besser, wenn jemand Ich sagt, wenn er seine Wahrnehmung und auslegung einer Sache meint. Und dann auch allein unterschreibt. Und wenn viele mit von einander abweichenden Meinungen, die sich aber auf eine gemeinbsam öffentlich zu vertretende Sicht geeinigt haben, auch wirklich Wir sagen. Und dann können entweder alle unterschreiben oder einer "Im Namen, im Auftrag oder stellvertretend für" das Ensemble aus individuell Einzelnen unterschreiben. Klingt kompliziert - ist aber ganz ganz einfach. Früher hat man so etwas einfach als Anstand gelernt. Und zwar UNABHÄNGIG vom Inhalt, korrekt zu benennen, wessen Ansicht gerade direkt oder indirekt kundgetan wird.
Selbst wenn ich mich über den unterschwelligen "Früher war alles besser"-Tenor, der in ihrem Beitrag mitschwingt, hinwegsetze, obwohl ich ihm zutiefst misstraue ,finde ich ihre Forderung nach Anstand beachtenswert.
Ich würde diese Forderung, wenn Sie mir das gestatten wollen, gerne aufgreifen und sie an den Urheber eines in meinen Augen zutiefst unanständigen, weil intriganten Schmähartikels in der MAZ richten.
Wenn schon Anstand, dann bitte auch auf beiden Seiten!
wer schon einmal in einem theater gearbeitet hat, dessen führung aufgrund des internen umgangs in der öffentlichen kritik steht, der weiss doch ganz genau, wie solche "öffentlichen briefe DES ensembles" zustande kommen: chef befielt, presseabteilung formuliert, ein paar spieler finden sich immer, die das absegnen und ZACK: fertig ist der rechtfertigungsbrief seitens DES "ensembles".
ich fände es ebenfalls interessant, mal die meinung des mittlerweile gekündigten ex-ensemblesprechers zu hören.
oder überhaupt nur die haltung der derzeitigen sprecher.
so oder so: shenja lacher etc. lässt grüßen, sag ich mal...
Darum an alle Verschwörungstheoretiker: dass das gleiche Ensemble 2013 intern einen kritischen Brief schreibt, aber 2016 den Intendanten verteidigt, wenn er in der Presse an den Pranger gestellt wird, ist doch kein Widerspruch. Oder handelt ihr jeden Konflikt in Job und Beziehungen öffentlich aus?
Wieso musste eine interne (!) Auseinandersetzung effektbewusst kurz vorm Jubiläum und mitten in den Klärungsprozess der Zukunft des Intendanten hinein veröffentlicht werden? Es geht hier um einen Brief, der kritische Äusserungen von Ensemblemitgliedern enthält, die keinesfalls zur Veröffentlichung gedacht waren - was für ein Vertrauensbruch. - Nein, das MAZ-Manöver zeugt vom massiven Geltungsdruck einiger Wellemeyer-Feinde, die sich der Zerstörung statt des konstruktiven Dialoges verschrieben haben. Er ist eben auch eine Attacke auf all diejenigen, die versuchen, am HOT für verbesserte Kommunikation (vor allem ein kooperatives Arbeitsklima) und künstlerische Innovation zu sorgen. Dass sich was ändern muss, war bereits bekannt. Eine interne Auseinandersetzung hintenrum öffentlich zu sksndalisieren, ist eitel, unlauter und feige.
Lauerende Unterstellungen, Verleumdungen, Effekthascherei auf Bildzeitungsniveau. Mich interessiert in erster Linie das künstlerische Niveau der Aufführungen, die mich im HOT selten enttäuscht haben. Die Ensembleleistungen, auch in anderen vom Theater angebotenen Veranstaltungen wie z.B. Stadt der Zukunft überzeugten mich. Interne Auseinandersetzungen müssen geführt werden, damit diese eine Chance auf Erfolg haben, sollte diese auch vertraulich bleiben.Welche Gründe Herrn Sichrowskis Trennung vom Hot hatte, will er ja auch nicht offen legen (warum auch!), im übrigen spielt er meiner Kenntnis immer noch in einigen Stücken des HOT mit. #16 "gutes Gefühl für Publikum..." Woran wollen Sie das denn fest machen?
Über die Pressestellen-Frage hat, wenn ich hier alles einmal rückwärtig durchlese, um Ihre mir zugedachte und hier zugeschriebene Dummdreistigkeit irgendwie loszuwerden, "Sekretärin" geschrieben. Und da nehme ich an, die hat das dem WirstehenzuunseremIntendanten-Schreiben entnommen, das im Brief-Impressum korrekt den Absender der Abt. Öffentlichkeitsarbeit und den Namen der entsprechenden Mitarbeiterin trug. Kann natürlich eine hier durch nk verlinkte Fälschung gewesen sein. So etwas ist ja leicht zu machen und als Link zu lancieren heutzutage...
Ich persönlich kenne weder Herrn Wellemeyer noch seine Feinde oder seine Freunde und stehe mit Herrn Saab jetzt nicht so gut, dass ich ihm irgendwelche Papiere zuschanzen würde, die interne Auseinandersetzungen belegen. Selbst wenn ich im Besitz solcher Papiere wäre nicht!
Ich staune nur unglaublich darüber, dass Sie der MAZ und ihren Mitarbeitern zutrauen, sich von Wellemeyers Freunden und deren Geltungsdruck bis zur Druckstufe hin beeinflussen zu lassen...
Warum schreiben Sie dann eigentlich h i e r so etwas und nicht an die Chefredaktion der MAZ? Oder gleich an Herrn Saab persönlich? Er würde doch gewiss verstehen, dass sein Artikel nicht eben geeignet war, die sich im Stadium der Verbesserung befindende theaterinterne Kooperation zu befördern, weil er Ihrer Ansicht nach eitel und/oder feige sei und deshalb hintenherum öffentlich von vorne eine interne Auseinandersetzung, die kein Skandal ist, skandalisiert - Ist das jetzt ein Affront, Beweise bitte? Und wiederholen Sie bitte Ihre Vorwürfe diesbezüglich - sollten sie weiter bestehen - noch einmal an die Sekretärin (Nr. 10). Danke.
Bitte genau lesen, bevor Sie Kommentare abgeben... Für ein Theater, das offenbar unter Publikumsmangel leidet, ist es eine mutige Spielplanentscheidung, ein bei den normalen Zuschauern nicht bekanntes Stück (und Autor) auf der Großen Bühne anzusetzen. Das sagt Otteni, nicht mehr. Gleich unterstellen, er würde damit was zu seiner eigenen Inszenierung sagen, ist - pardon - gehässig.
Noch zum Ensemble: Natürlich kann man davon auszugehen, dass nicnt alle Schauspieler den Brief unterschreiben wollten. Es verstehen sich wahrscheinlich, wie in jedem Ensemble, nicht alle gleich gut mit Wellemeyer. Das ist normal. Unter diesem Aspekt könnte das pauschale "Das Ensemble" als Schutz für die Leute gedacht sein, die nicht unterschreiben wollten. Sie müssem sich nicht bei Wellemeyer unbeliebt machen.
Das riecht nach Kampagne, nach Politik, nach übelster Verleumdung. Da will offenbar irgendwer aus irgendwelchen Gründen den Intendanten Tobias Wellemeyer zum Abschuss freigeben und eine völlig unsinnige Strukturdebatte wieder aufwärmen. Nur: das Eis ist jetzt sehr, sehr dünn geworden dafür. Wer mit solchen Mitteln arbeitet, der hat nichts mehr zu erwarten. Bleibt zu hoffen, dass die Potsdamer Politiker auf diese Aktion nicht reinfallen, besonnen mit dem Thema umgehen und das ganze eher als "Hornberger Schießen" zu den Akten legen, bevor noch mehr Porzellan zerschlagen wird.
Die einzige Frage, die da bleibt, ist: Warum berichtet nachtkritik nicht? Schlaft ihr denn? Der Abend war groß!
(Liebe/r Zufallsbesucher, nein, wir schlafen nicht bzw. eher zuwenig – wir besprechen im Monat 50 Premieren und müssen deshalb immer vieles auslassen. Und ob's ein "großer Abend" wird, wissen selbst wir nicht vorher. : ) Aber auch dafür ist ja diese Kommentarfunktion da, dass Sie das schreiben können. Führen Sie es doch gerne noch weiter aus – mit freundlichem Gruß, sd / Redaktion)
Ich kann aber nicht verstehen, warum die Redaktion jetzt Leser auffordert "gerne weiter auszuführen", anstatt selbst da hinzugehen wo es brennt - und zu berichten.