Protest Schweizer Theatermacher*innen gegen mögliche Neumarkt-Bestrafung
Falscher Eindruck
Zürich, 22. März 2016. Schweizer Künstler*innen haben sich in einem offenen Brief vehement gegen eine Verurteilung oder andere Maßnahmen gegen das Zürcher Neumarkt-Theater ausgesprochen. Anlass ist ein Text im Tages Anzeiger vom 20. März 2016, der nach der Aktion Schweiz entköppeln des Zentrums für politische Schönheit, die ihren Ausgang im Neumarkt-Theater nahmn, titelte: "Man soll dem Neumarkt-Theater die Subventionen streichen – Andreas Thiel und andere Kulturschaffende verurteilen die Anti-Köppel-Aktion des Theaters am Neumarkt. Die Verantwortlichen werden vor den Verwaltungsrat zitiert."
In "der hiesigen Theaterszene ist man sich keineswegs darüber einig, ob die Veranstaltung nun peinlich, kontraproduktiv oder im Grundsatz notwendig war", so der offene Brief. "Trotzdem ist der Eindruck falsch, eine grosse Zahl von KünstlerInnen würde sich auf irgendeine Weise für Subventionskürzungen am Theater Neumarkt aussprechen und das auch noch vor dem Hintergrund einer politischen Kunstaktion." Die angedrohte Subventionskürzung alleine aufgrund einer umstrittenen Kunstaktion sei eine Form von politischer Zensur, "gegen die wir uns mit aller Vehemenz wehren".
Zu den Unterzeichnenden gehören die Theatermacher*innen Barbara-David Brüesch, Anna-Sophie Mahler, Boris Nikitin und Samuel Schwarz sowie Schauspieler*innen und Performer*innen wie Christina von Ledebur und Beatrice Fleischlin.
(geka)
Hier der offene Brief der Schweizer Theatermacher*innen im Wortlaut.
Zu den Unterzeichner*innen des Briefes sind inzwischen weitere Kulturschaffende hinzugetreten, wie der Facebook-Seite der Initiative "Kulturlobby Zürich" zu entnehmen ist (Stand 23. März 2016).
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