meldungen
Vertragsverlängerung für Stephan Märki in Weimar noch offen
Stillschweigen vereinbart
8. Januar 2009. Der Aufsichtsrat des Deutschen Nationaltheaters Weimar hat gestern Abend keine Entscheidung über eine Verlängerung des Vertrages von Intendant Stephan Märki getroffen. Das meldet das Online-Portal Monsters & Critics mit Rekurs auf dpa. Im Herbst vergangenen Jahres hatte eben dieser Aufsichtsrat, der nun der Meldung zufolge wieder mit Märkis Anwalt Kontakt aufnehmen will, mit seiner Sperrminorität eine Verlängerung von Märkis Vertrag über das Jahr 2010 hinaus verhindert – und zwar nachdem sich der thüringische Ministerpräsident Althaus bereits für eine Verlängerung der Intendanz Märki ausgesprochen hatte.
Gert Jonke gestorben
Sprachliche Kurven der Berge
Wien, 4. Januar 2009. Der österreichische Autor Gert Jonke ist am Sonntagmorgen im Alter von 62 Jahren in einem Wiener Krankenhaus gestorben, meldet die österreichische Nachrichtenagentur APA. Jonke litt an einer Krebserkrankung. Mit großer Disziplin habe er in den vergangenen Wochen zahlreiche Termine absolviert, "vor allem die Nestroy-Preis-Verleihung hat ihm viel bedeutet", zitiert die Nachrichtenagentur seine Lektorin vom Salzburger Verlag Jung und Jung.
Harold Pinter ist tot
An den Rändern der Realität
25. Dezember 2008. Der britische Dramatiker und Literaturnobelpreisträger von 2005, Harold Pinter, ist tot. Wie seine zweite Frau, die britische Historikerin und Bestsellerautorin Lady Antonia Fraser, heute Nachmittag bekannt gab, ist Pinter am gestrigen Heiligen Abend seiner langjährigen Krebserkrankung erlegen. Bereits 2005 war er so schwer krank, dass er den Nobelpreis nicht mehr persönlich entgegen nehmen konnte und seine Rede in einem Londoner Fernsehstudio aufnehmen ließ.
Jürgen Flimm wird Intendant der Berliner Staatsoper
So schnell kann's gehen
Berlin, 22. Dezember 2008. Noch letzte Woche hatte Jürgen Flimm in der Wochenzeitung Die Zeit behauptet, erst an Weihnachten zu entscheiden, welchen Posten er nach Ablauf seines Vertrages als Intendant der Salzburger Festspiele übernehmen werde. Kurz vorher hatte er bekannt gegeben, diesen Vertrag über 2011 hinaus nicht zu verlängern (hier unsere Meldung).
Dea Loher erhält Berliner Literaturpreis 2009
Geld und Professorin für ein halbes Jahr
22. Dezember 2008. Wie die Website des ZDF-Theaterkanals meldet erhält Dea Loher den Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung 2009. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert. Außerdem ist damit die Berufung auf die "Heiner-Müller-Professur für deutschsprachige Poetik" an der Freien Universität Berlin für ein Semester verbunden. Die Dramatikerin hat den Ruf fürs Sommersemester 2009 angenommen.
Matthias Faltz wird 2010 Intendant des Hessischen Landestheaters Marburg
Eigenwillig und schillernd
16. Dezember 2008. Matthias Faltz, zur Zeit Leiter des Jungen Staatstheaters Wiesbaden, wird zu Beginn der Spielzeit 2010/11 die Leitung des Hessischen Landestheaters in Marburg übernehmen. Faltz wurde 1961 in Meißen geboren, studierte in Dresden und gehörte früh zum Pantomimenensemble des Deutschen Theaters, das nach der Wende abgewickelt worden ist.
Christoph Schlingensief erneut erkrankt
Und jetzt?
14. Dezember 2008. In einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin Der Spiegel hat Christoph Schlingensief über seine Krebserkrankung gesprochen: "Der Stand ist, dass ich circa zehn neue erbsengroße Metastasen habe in dem einen Lungenflügel, der mir nach meiner Operation geblieben ist. Das sieht nicht gut aus." Die Metastasen seien sehr schnell gekommen, damit habe keiner gerechnet, fügte der 48-Jährige hinzu.
Peymann: ungewiss, wann und ob Christian Klar ein Praktikum am BE antritt
Einer von fünfzehn Praktikanten
Berlin, 10. Dezember 2008. Claus Peymann hat leise Zweifel angemeldet, ob Christian Klar nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 3. Januar 2009 wirklich ein Praktikum am Berliner Ensemble machen wird. In einem lesenswerten Interview in der Stuttgarter Zeitung mutmasste Claus Peymann: "Es könnte auch sein, dass in der Bewährungsauflage, die Klar bekommen wird, Berlin als Aufenthaltsort ausgeschlossen wird. Dann könnte er ja nicht einmal anreisen. Nach den vielen willkürlich erscheinenden Auflagen im Fall Klar, zu denen die baden-württembergische Justiz gegriffen hat, halte ich das nicht für ausgeschlossen."
Thomas Oberender hört als Schauspielchef in Salzburg auf
Nur einen Dramaturgen gewollt
9. Dezember 2008. Wie Welt online am Abend meldete, wird Thomas Oberender seine Tätigkeit als Schauspielchef der Salzburger Festspiele nach der Saison 2009 beenden. Künftig wird der Intendant der Festspiele Jürgen Flimm auch für die Schauspielsparte verantwortlich sein.
Abriss und Neuaufbau des Berliner Ku'dammtheater
Lasst das Theater!
Berlin, 3. Dezember 2008. Die privaten Woelffer-Bühnen können keine Entwarnung geben. Zwar sehe das Berliner Theaterunternehmen jetzt endlich wieder eine langfristige Perpektive und hat "im Rahmen einer Neugestaltung des Kudamm-Karrees das Angebot einer Zusammenarbeit angenommen, die hilft, die aktuell durch die jahrelange Unsicherheit entstandene angespannte Situation zu meistern", wie Martin Woelffer in einer heutigen Pressemitteilung erklärt. Doch die Einigung mit dem neuem Besitzer des Berliner Kudamm-Karrees, die irische Ballymore Group, bedeutet, dass der Komplex - und damit beide Theater - abgerissen wird und dann im rekonstruierten Neubau ein Logentheater mit 650 Plätzen entsteht. Da sich der Berliner Senat den Bestandsschutz der beiden theaterhistorisch bedeutenden, ehemaligen Max-Reinhardt-Bühnen abkaufen ließ (nachtkritik berichtete), muss Theaterdirektor Martin Woelffer seit drei Jahren um den Erhalt seiner Bühnen kämpfen.
7. Festival Politik im Freien Theater – die Preise
Visionen des Miteinanders
Köln, 23. November 2008. Zum Abschluss des 7. Festivals Politik im freien Theater sind von der vierköpfigen Jury – Martin Berg, Tina Mendelsohn, Esther Slevogt und Georg Weinand – zwei Preise vergeben worden. Der Preis der Bundeszentrale für Politische Bildung über 15.000 Euro und eine Gastspieltournee im deutschsprachigen Raum wurde an Michael Marmarinus und Akillas Karazissis für Stalin – eine Diskussion über das (griechische) Theater, eine Auftragsproduktion für das Griechische Nationaltheater, vergeben. Constanza Macras' Hell on Earth hingegen wurde als herausragende deutsche Produktion mit dem Preis des Goethe-Instituts ausgezeichnet und erhält 10.000 Euro für ein Gastspiel im Ausland.
Nestroy-Preise im Wiener Ronacher vergeben
"Verbrennungen" räumt ab
Wien, 21. November 2008. Im Wiener Ronacher hat gestern abend die Verleihung der "Nestroy"-Theaterpreise stattgefunden. Das meldet die Wiener Presse mit Bezug auf die Nachrichtenagentur APA. Mit der bereits zum neunten Mal vergebenen Auszeichnung werden in elf Kategorien die besten Leistungen der vergangenen Saison auf österreichischen Bühnen sowie die "beste deutschsprachige Aufführung" gewürdigt.
Franzobel zusammengestrichen
Zensur in Wien!
Wien, 19. November 2008. Wie wir aus der Wiener Zeitung "Der Standard" erfahren, wirft der Schriftsteller Franzobel den Veranstaltern der Nestroy-Gala "Feigheit", "Eitelkeit" und "Metternich-Methoden" vor. Die Überreichung des wichtigsten österreichischen Theaterpreises soll heute Abend im Ronacher-Theater stattfinden und Franzobel hatte die Moderatorinnen-Texte für die Veranstaltung in nestroyscher Manier als kräftig wider den Stachel löckende Conférence aufgeschrieben (hier der link zum Standard, weiter klicken auf Kultur / Bühne / Im Volltext: Franzobels Originalmanuskript). Doch Moderatorin Maria Happel, einer First Lady des Burgtheaters, habe dieses "Buch" nicht gefallen, so dass sie beschlossen habe, auf der Bühne des Ronacher nur einen Bruchteil zu Gehör bringen: Sämtliche (sozial-)kritische Passagen seien eliminiert worden. "Die Pointen, poetische Bilder, ironische Spitzen? Alles weg!", klagt der Autor, laut "Der Standard", in einer der Zeitung übermittelten Stellungnahme.
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