von Esther Slevogt
Berlin, 11. März 2012. Sie sehen ein bisschen wie Untote aus, diese Männer und Frauen mit den weiß geschminkten Gesichtern, den hervorgehobenen Gesichtsfalten und Augenringen. So, als geisterten sie in ihren grauen Anzügen regelmäßig durch diesen Saal, um die Geschichte wieder und wieder zu spielen. Hier, im Europasaal des Auswärtigen Amtes in Berlin, einem Gebäude, das mit einer Menge Geistern umgehen muss: 1934 als erster Staatsbau des Naziregimes für die Reichsbank fertiggestellt, wurde es von 1959-1989 vom ZK der SED genutzt, das in diesem Saal seine Beratungen abhielt.