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Unsere auswahl ist subjektiv
Linknotiz: Süddeutsche Zeitung – Anwalt Peter Raue über Cancel Culture
Unschuldsvermutung geht flöten
"Was öffentlich bekannt ist, hätte in einem arbeitsrechtlichen Verfahren nicht einmal für eine Abmahnung gereicht", sagt der Anwalt Peter Raue zur Causa Klaus Dörrin einem Interview mit der SZ (€) über das Phänomen Cancel Culture. Bei Vorwürfen des Machtmissbrauchs sei die Unschuldsvermutung als tragende Säule des Rechtsstaats heute de facto ausgehebelt.
Linknotiz: DLF – Matthias Lilienthal zur Bundestagswahl
Wahl-Durchblicker Lilienthal
Die Jungen hätten "die Schnauze voll" von den alten Parteientanten, analysiert der 62jährige Ex-Intendant Matthias Lilienthal das Wahlergebnis im Deutschlandfunk Kultur und träumt von blau-Grün. Mehr ist hier nachzuhören und -zulesen.
Linknotiz: Süddeutsche Zeitung – Kirill Serebrennikow inszeniert aus dem Hausarrest
Ungebrochen
23. Oktober 2021. Der Regisseur Kirill Serebrennikow sitzt in Moskau wegen angeblicher Veruntreuung im Hausarrest – und führte von dort aus per Zoom Regie für Schostakowitschs Oper "Die Nase" an der Bayerischen Staatsoper. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (€ paywall) spricht er über Kunst und Repression.
Linknotiz: Der Standard – William Kentridge mit Ruth Baumgarte Kunstpreis geehrt
Zeichner und Allrounder
22. Oktober 2021. Der Südafrikanische Künstler William Kentridge wird mit dem 20.000-Euro-schweren Ruth Baumgarte Kunstpreis geehrt. Im Standard aus Wien wird der 66-Jährige Bühnen- und bildende Künstler vorgestellt.
Linknotiz: Die Zeit – Portrait von Thomas Köck
Dramatiker der Stunde
21. Oktober 2021. Thomas Köck wird zum "Dramatiker der Stunde" ausgerufen. Als Mensch sei Köck bescheiden, "als Autor von ungebremster Schaffenskraft" kenne er hingegen bei der Wahl seiner Themen kein Maß, schreibt Roland Müller im Portrait.
Linknotiz: Süddeutsche Zeitung – Star-Sopranistin Edita Gruberová gestorben
Opernlegende
19. Oktober 2021. Die Sopranistin Edita Gruberová ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Die Süddeutsche Zeitung blickt in ihrem Nachruf auf den Lebensweg einer Ausnahmekünstlerin zurück.
Linknotiz: rbb – Interview mit Ulrich Khuon zu Corona-Regeln
Hygienekonzepte funktionieren
26. Oktober 2020. Angesichts der verschärften Regeln in Bayern spricht Ulrich Khuon im rbb über die Situation in Berlin und sagt, dass man bei 50 erlaubten Zuschauern auch gleich schließen könnte. Link zum Interview.
Linknotiz - Der Westen – Kleine Bühnen wegen Corona in Not
Permanent im Krisenmodus
22. Oktober 2020. Das Portal derwesten.de hat der (preisgekrönten) Burghofbühne Dinslaken einen Besuch abgestattet. Die Corona-Krise und die entsprechenden Zuschauer-Beschränkungen bringen die kleine Landesbühne in größte Not. Link zur Reportage.
Medienschau - DLF Kultur – Protest gegen Corona-Erlass NRW
Ein sicherer Ort
17. Oktober 2020. Wie letzte Woche in NRW sprechen sich nun auch in Bayern und Sachsen Theater-Intendant*innen öffentlich gegen neue, strengere Corona-Verordnungen der Länder aus, die drohen den Betrieb wieder lahmzulegen. Der Bühnenvereinschef Marc Grandmontagne sekundiert in Deutschlandfunk Kultur.Zur Zusammenfassung.
Medienschau - VAN-Magazin – Große Recherche zur Krise am Badischen Staatstheater Karlsruhe
Klima des Misstrauens
1. August 2020. Der Chefredakteur des VAN-Magazins Hartmut Welscher berichtet in einem langen, tiefschürfenden Artikel über die Machtmissbrauchsvorwürfe gegen den Intendanten des Badischen Staatstheaters Peter Spuhler und ihre spezifischen und strukturellen Hintergründe.
Medienschau - Schleswiger Nachrichten – Zweifel an der Entscheidung für einen Theaterneubau in Schleswig
Eh schon hoch verschuldet
28. Juli 2020. Die Entscheidung für den Theaterneubau ist bereits gefallen, über die Vergabe des Auftrags soll am 18. August entschieden werden. Dennoch werden in der Politik in Schleswig nun Zweifel am 12-Millionen-Euro-Projekt laut, wie die Schleswiger Nachrichten ( 27. Juli 2020) berichten. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und daraus folgenden sinkenden Steuereinnahmen stellen dem Bericht zufolge nun insbesondere die Freien Wähler das Projekt in Frage und haben für die nächste Sitzung der Ratsversammlung am 7. September 2020 eine Aktuelle Stunde zum Thema beantragt.
Linknotiz - 54books – Entwicklung der Theaterkritik
Die dialogische Kritik
22. Oktober 2020. Einen vielstimmigen und enthierarchisierten Dialog über Kunst und Kultur sieht Felix Lempp in seiner Ortsbestimmung zur aktuellen Theaterkritik im digitalen Raum und weniger im Zeitungsfeuilleton. Ähnlich prominent wie die FAZ kommt denn auch nachtkritik.de vor in Lempps Beitrag auf dem Portal 54books. Link zum Überblickstext.
Medienschau - BR – Björn Bicker fordert eine Stunde Null des Theaters
Eine riesen Chance
22. Juli 2020. "Macht die Theater zu – und fangt von vorne an", fordert Dramaturg und Autor Björn Bicker im Bayerischen Rundfunk. Er regt an, die Corona-Schließzeit als Denkpause zu nutzen, um ihre eigene Zukunft zu verhandeln. "Dann könnten sie sich ernsthaft mit Demokratie, Teilhabe und Gerechtigkeit auseinandersetzen und zwar nicht irgendwie im symbolischen Raum, sondern ganz konkret am Beispiel ihrer eigenen Wirklichkeit. Sie könten ihren Kunstbegriff hinterfragen und ihn einem Update unterziehen. Sie würden ernsthaft über Formen der künstlerischen wie betrieblichen Partizipation nachdenken, darüber, wie man seine eigenen Führungskräfte in good governance fortbilden könnte. Und sie könnten dann weitermachen und Strukturen verändern."
Medienschau - Badische Neueste Nachrichten – Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen einen leitenden Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
Schwere Anschuldigungen
10. Juli 2020. Gegen den leitenden Mitarbeiter einer Untersparte des Badischen Staatstheaters gibt es Vorwürfe wegen Machtmissbrauchs und sexueller Belästigung. Er habe jungen Männern, manche davon ihm als Schauspieler unterstellt, manche noch minderjährig, mit Nachrichten sexuellen Inhalts nachgestellt. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob ermittelt werden muss. Das berichten die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN).
Medienschau - Badische Neueste Nachrichten – Harte Kritik ehemaliger Mitarbeiter*innen des Badischen Staatstheaters am Intendanten
"Permanenter Kontrolldruck"
28. Juni 2020. Mehrere ehemalige Mitarbeiter*innen der Opernsparte des Badischen Staatstheaters Karlsruhe üben in den Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) harte Kritik am Führungsstil des Generalintendanten Peter Spuhler.
Presseschau vom 10. Juni 2020 – Die FAZ zur Diskussion um die Zukunft der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main
Bühne wechsel dich
Frankfurt am Main, 10. Juni 2020. In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung fasst Matthias Alexander unter dem Titel "Neue Nachbarn im Bankenviertel" mögliche Szenarien zur Zukunft der Städtischen Bühnen in Frankfurt zusammen (FAZ+). Der avisierte Neubau der Doppelanlage von Oper und Schauspielhaus sei ein Projekt, dessen Kosten sich unter Berücksichtigung von "Baukostensteigerungen, Aufwendungen für Interimsbühnen und Risikopuffer" auf "800 bis 900 Millionen Euro" beliefen. Entsprechend seien "schon bei Bekanntgabe der weithin als schockierend empfundenen Zahlen im Juni 2017" unter "Zynikern" Wetten darüber abgeschlossen worden, "dass die Städtischen Bühnen noch in fünfzehn Jahren genauso dastehen und genutzt werden wie in den vorangegangenen Jahrzehnten auch." Die Corona-Krise habe diese Position nicht geschwächt.
Presseschau vom 29. Mai 2020 – Der Bund polemisiert gegen die Wiedereröffnungsbestrebungen der Kulturszene
Die Systemkritik ist tot
Bern, 29. Mai 2020. In der Berner Zeitung Der Bund polemisiert Michael Marti gegen die Kulturszene, die sich gerade für die Wiedereröffnungen warmläuft. Seine Thesen:
1. Zu lange hat die Kunst das Publikum ignoriert, das es nun gerade entdeckt.
2. Kunst fehlt den Menschen? Die Hälfte der Bevölkerung sieht das anders.
3. Die Reaktionen der Kultur auf Corona waren konformistisch – jedes illegale Fußballspiel besitzt mehr Sprengkaft.
4. Die Kunst versteckte sich während Corona zu lange im Netz, statt ihre physische Kraft zu mobilisieren.
5. Statt auf Systemkritik setzt die Kultur auf handzahme Systemrelevanz.
6. Dass die Theater jetzt vor Mini-Gruppen spielen wollen, ist nicht radikal.
(Der Bund / geka)
Presseschau vom 1. Mai 2020 – Stefan Rosinski, Geschäftsführer der Bühnen Halle, unterbreitet einen Vorschlag zur Rettung der Freien Szene
Lokal gedacht
1. Mai 2020. Die Corona-Krise trifft fest angestellte Künstler*innen weniger hart als Akteur*innen der Freien Szene. Sie könnten auch nach der Krise aufgrund von Sparmaßnahmen in ihrer beruflichen Existenz bedroht bleiben. Stefan Rosinski – scheidender Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (Saale) – unterbreitet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Paywall) einen Vorschlag, wie man der Bedrohung der Freien Szene strukturell begegnen könnte.
Presseschau vom 28. April 2020 – Regisseur Frank Castorf kritisiert im Spiegel die Corona-Maßnahmen
"Das beleidigt meine bürgerliche Erziehung"
28. April 2020. Regisseur Frank Castorf übt in einem Interview mit dem Spiegel (€) heftige Kritik an den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. "Wenn das Robert Koch-Institut klar sagen könnte, dass wir ohne drakonische Maßnahmen in wenigen Wochen 600.000 bis 1,5 Millionen Tote hätten, würde ich sofort einsehen, dass wir einen Ausnahmezustand haben. Aber angesichts der jetzigen Sterblichkeitsrate und der Zahl von bisher weniger als 6000 Corona-Toten sage ich: Es ist immer traurig, wenn ein Mensch stirbt, auch ein alter Mensch. Aber es ist der Lauf der Dinge, den wir akzeptieren müssen."
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