Könige mit fremden Diamanten

24. August 2022. Vom Indianerspiel bis zur Blues-Musik sind die Formen der kulturellen Aneignung über kulturelle und soziale Grenzen hinweg zahlreich – und immer wieder heftig umstritten. Lassen sich gute und schlechte Praktiken der Aneignung unterscheiden? Der Kulturtheoretiker Jens Balzer probiert es in seiner Studie "Ethik der Appropriation".

Von Janis El-Bira

 

24. August 2022. Man muss ja nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. "Cultural appropriation" – klar, das bedeutet in den Augen vieler Ausbeutung, Diebstahl von Geschichte, Kultur und Traditionen, bedeutet Blackfacing und Dreadlocks auf den Köpfen weißer Wohlstandskinder. Aber was ist eigentlich mit dem guten alten Kindheitswunsch, Indianer zu werden? Als edler Winnetou den Bleichgesichtern im Spiel zu zeigen, was wahre Werte sind? Sich die Haut schminken, die Haare lang tragen und den Blick über eine Prärie schweifen lassen, auch wenn sie bloß die Hochheide im Sauerland ist? Tja. Darf man das noch?

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